GRÄFIN MARIZA
Musik von Emmerich Kalman
Text von Julius Brammer und Alfred Grünwald
Uraufführung: 28. Februar 1924 im Theater an der Wien (Österreich)
Die Operette "Gräfin Mariza" wird 1924 im Theater an der Wien uraufgeführt und gehört neben "Die Csardasfürstin" zu Emmerich Kalmans größten Bühnenerfolgen. Die Operette besticht mit flotter Rhythmik und einer Fülle an bekannten Melodien wie "Komm mit nach Varasdin", "Grüss mir die reizenden Frauen" und "Komm Zigan". GRÄFIN MARIZA wurde insgesamt viermal verfilmt.
Rollen:
Gräfin Mariza
Fürst Populescu
Baron Koloman Zsupan, Gutsbesitzer aus Varasdin
Graf Tassilo von Endrödy-Wittemburg
Lisa, Tassilos Schwester
Karl Stefan Liebenberg
Fürstin Bozena Guddenstein zu Chlumetz
Penizek, ihr Kammerdiener
Tschekko, ein alter Diener Marizas
Berko, Zigeuner
Manja, eine Zigeunerin
Dorfkinder, Gäste, Tänzerinnen, Zigeuner, Bauernburschen und -mädchen.
Handlung
Auf der Terrasse des Schlossguts mit angrenzendem Park
Während die reiche Gräfin Mariza das Leben mit ihren zahlreichen Verehrern in der Welt genießt, kümmert sich Graf Tassilo Endrödy-Wittenburg, ein tüchtiger Verwalter, um ihre Güter. Dieser nennt sich jetzt Bela Törek und musste seine Besitzungen verpfänden, um die Schulden seines Vaters zu tilgen. Als einfacher Gutsverwalter hofft er, für seine Schwester Lisa, die nichts von der Verarmung der Familie erfahren soll, die nötige Mitgift zu verdienen. Überraschend kommt Mariza mit einem Schwarm von Verehrern und Freundinnen, unter ihnen Tassilos Schwester Lisa, aufs Land und verkündet, dass sie noch heute ihre Verlobung mit einem Baron Koloman Zsupan feiern werde. Fürst Populescu , der sich nichts sehnlicher gewünscht hätte, als Mariza selbst zu erobern, missfällt dies sehr. Allerdings hat die Gräfin ihre Verlobung mit Zsupan nur vorgetäuscht. Umso grösser ist ihr Erstaunen, als tatsächlich ein Baron Koloman Zsupan auf dem Gut auftaucht. Mariza gesteht dem fröhlichen Werber, dass sie ihn eigentlich nur erfunden habe, um sämtliche Verehrer mit einem Mal los zu werden. Tassilo hingegen fühlt sich zurecht aus der Gesellschaft ausgestoßen und beleidigt die Gräfin. Als Mariza von der Zigeunerin Manja prophezeit wird, dass sie sich binnen vier Wochen in einen Kavalier und Edelmann verlieben werde, beschließt sie Fürst Populescu und die Gesellschaft nicht in die Stadt zu begleiten, sondern auf dem Gut zu bleiben.
Vier Wochen später in einem luxuriöser Raum im Schloss
Auch Tassilos Schwester Lisa ist bei Mariza geblieben. Sie, so will es ihr Bruder, soll sich nicht zu erkennen geben. Inzwischen hat Zsupan gemerkt, dass er bei Mariza keine Chancen hat, und bandelt mit Lisa an. Zwischen Tassilo und Mariza kommt es nach Wochen der Annäherung jedoch zu einer weiteren Verstimmung. Tassilo, der mit der Gräfin zu einem Souper verabredet ist, wird von Mariza rüde stehen gelassen, als Fürst Populescu überraschend mit Gästen auftaucht. Als Mariza durch Populescu erfährt, dass Tassilo es auf ihr Geld abgesehen habe und zudem Lisa sehr zugeneigt sei, ist sie zutiefst von ihm enttäuscht. Vor der gesamten Gesellschaft kommt es zum Eklat. Mariza entlässt Tassilo. Enttäuscht erfährt sie endlich, dass ihr Verwalter ein Graf und Lisa dessen Schwester ist.
Im gleichen Raum im Schloss
Am Morgen danach bringt das Erscheinen von Tassilos Tante, der Fürstin Guddenstein zu Chlumetz, die glückliche Wende. Sie hat durch Tassilos Freund Liebenberg von der wirtschaftlichen Notlage des Neffen erfahren und heimlich seine Güter und Besitztümer zurückgekauft. Nun darf sich Tassilo als ebenbürtiger Partner Marizas fühlen. Die beiden können endlich ebenso ein Paar werden wie Zsupan, der seine Lisa umarmen darf sowie Fürst Populescu und Fürstin Guddenstein, die sich nach langen Jahren wieder finden.
Musiknummern
Grüss mir die süssen, die reizenden Frauen im schönen Wien (Tassilo)
Einmal möcht' ich wieder tanzen (Mariza und Tassilo)
Sag ja, mein Lieb, sag ja (Mariza und Tassilo)
Schwesterlein, Schwesterlein (Lisa und Tassilo)
Ich möchte träumen von dir, mein Puzikam (Lisa und Zsupán)
Komm mit nach Varasdin (Mariza und Zsupan)
Komm, Zigan, komm, Zigan, spiel mir was vor (Tassilo)