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Interview mit Yasmina Hempel und Paul Csitkovics

In Berlin kündigt sich Großes an und es sind nur noch ein paar Wochen, bis sich für das neue Musical von Peter Plate und Ulf-Leo Sommer ROMEO UND JULIA – LIEBE IST ALLES im Berliner Theater des Westens der Vorhang öffnet.

Shakespeare, Romeo und Julia, da fragt sich sicher der ein oder andere, was wird mich da erwarten? Schwere literarische Kunst, ein überzogenes New Musical mit Stilbruch?

Leidenschaft Musical hat sich auf den Weg ins Theater des Westens gemacht und die beiden Hauptdarsteller Paul Csitkovics und Yasmina Hempel getroffen und gesprochen.

Was die beiden für Interessantes zu berichten hatten, wollen wir Euch nicht vorenthalten.


Leidenschaft Musical hat sich zu einem interessanten Interview mit den Hauptdarstellern Yasmina Hempel als Julia und Paul Csitkovics als Romeo in ROMEO UND JULIA – LIEBE IST ALLES getroffen.


Hallo ihr zwei, wie schön Euch zu treffen und im Vorfeld vielen Dank, das ihr Euch die Zeit für uns und unsere Leser nehmt. Zuerst Glückwunsch zu Euren Rollen und ich kann jetzt schon sagen, wir freuen uns sehr auf Euch.

Vielleicht möchtet ihr Euch als Erstes unseren Lesern ein wenig vorstellen und ein wenig von Euch erzählen.


War es schon immer Dein Ziel, auf der Bühne zu stehen und zu singen, oder gab es auch andere Berufswünsche?

Yasmina:


Als ich mit ungefähr 12 Jahren verstanden habe, dass das, womit ich meine Freizeit verbringe - nämlich Theater spielen, singen und tanzen – ein richtiger Beruf ist, war für mich klar, dass es für mich nichts anderes gibt. Da hat mich die Leidenschaft für das Genre gepackt und ich hatte ganz klar das Ziel, Schauspiel, Gesang und Tanz zu studieren. In der Grundschule wollte ich, glaub ich mal Schriftstellerin werden, aber das ist dann schnell verflogen.


Was war bisher für Dich die größte Herausforderung in Deinem Beruf?


Ich arbeite erst seit ca. einem Jahr in dem Beruf, aber bis jetzt würde ich sagen, die größte Herausforderung ist die Unsicherheit. Nicht zu wissen, wo, wann und ob der nächste Job kommt, hat mich im letzten Jahr sehr viel mehr mitgenommen, als die 12-jährige Yasmina gedacht hat.


Was war das erste Musical, das Du gesehen hast und war da schon klar für Dich, das will ich auch mal machen?


Das erste Musical, das ich gesehen habe, war CATS, aber daran kann ich mich irgendwie nicht erinnern. Das erste Musical, das ich gesehen habe, und an das ich mich erinnere, war Tanz der Vampire und das fand ich so cool, dass mir dann klar war, das will ich auch machen.


Gibt es eine absolute Traumrolle, wo Du das Ziel verfolgst, diese irgendwann einmal zu spielen?


Ja, Natalie in Next To Normal!


Wie kompensierst Du Alltag und Beruf, gibt es da vielleicht spannende Hobbys?


Einen Ausgleich zu meinem Beruf zu schaffen, ist tatsächlich noch eine Herausforderung für mich, da mein Beruf schon so viel abdeckt. Ich bin und kann kreativ sein, setze mich mit Menschen auseinander, mache Musik und bewege mich.

Als Ausgleich mache ich ab und zu Yoga, verbringe Zeit mit Freunden, Familie und gucke Trash TV… Also falls jemand noch Hobbyvorschläge für mich hat – her damit!


Vielen Dank Yasmina, das war sehr interessant.


Nun möchten wir von Paul natürlich das Gleiche wissen.


Paul:


War es schon immer Dein Ziel, auf der Bühne zu stehen und zu singen, oder gab es auch andere Berufswünsche?


Dass ich in irgendeiner Form auf die Bühne will, war irgendwie schon immer klar, schon seit ich ganz klein war. Wenn es nicht geklappt hätte, wäre ich wohl erfolgloser Schriftsteller und im Hauptberuf Tischler geworden.


Was war bisher für Dich die größte Herausforderung in Deinem Beruf?


Die deutsche Agentur für Arbeit.


Was war das erste Musical, das Du gesehen hast und war da schon klar für Dich, das will ich auch mal machen?


Die alten Musicalfilme „WEST SIDE STORY“ und „LITTLE SHOP OF HORRORS” waren wohl meine Ersten Kontakte zum Musical. Und ich war mega begeistert und bin es immer noch.


Gibt es eine absolute Traumrolle, wo Du das Ziel verfolgst, diese irgendwann einmal zu spielen?


Nicht wirklich. Ich freue mich einfach immer, wenn es ein cooles Leading-Team gibt, das Neues schaffen will. Wonach ich suche, ist gute Zusammenarbeit und Kreativität.

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Wie kompensierst Du Alltag und Beruf, gibt es da vielleicht spannende Hobbys?


Ich mache gerne Musik und schreibe ab und an. Oft gehe ich ins Fitnessstudio, wo ich eine Stunde lang Gewichte durch die Gegend hebe. Ziemlich langweilig und monoton, es hilft mir aber irgendwie, den Kopf abzuschalten.


Danke Paul für den interessanten Einblick


Aber nun zur aktuellen Herausforderung ROMEO UND JULIA – LIEBE IST ALLES

Yasmina, Paul - ROMEO UND JULIA ist ein Meisterwerk der Literatur, habt ihr das Original von Shakespeare gelesen? … und was hat Euch dazu bewegt, sich auf diese Rollen zu bewerben?


Yasmina:

Ich habe im Englischunterricht den Film mit Claire Danes und Leonardo di Caprio geguckt, daran kann ich mich noch gut erinnern. Das war, glaub ich, meine erste Begegnung mit dem Stoff.

Zur Vorbereitung auf die Probenzeit habe ich sowohl die Übersetzung von August Wilhelm Schlegel als auch die von Thomas Brasch gelesen und find‘s total spannend, was man aus den Unterschieden in der Übersetzung so rauslesen kann.

Das englische Original habe ich mittlerweile zu Hause und werde auch da bestimmt ab und zu mal reinlesen.

Als ich in der Ausschreibung der Rollen für „Romeo und Julia – Liebe ist alles“ gelesen habe, dass die Szenen an die Übersetzung von Schlegel angelehnt sein werden, war ich sofort begeistert. Ich finde den Kontrast zwischen klassischem Text und moderner Musik total spannend und wollte dafür unbedingt vorsprechen.


Paul:

Ich habe das Original zuletzt vor einem halben Jahr in seiner Ganzheit gelesen. Jetzt konzentriere ich mich mehr auf unsere adaptierte Version und versuche mich nicht mehr zu stark von anderen Versionen beeinflussen zu lassen. Was vielleicht auch der Grund war, warum ich unbedingt dabei sein wollte, – einen so bekannten Stoff neu zu denken und seinen Charakteren seine eigene persönliche Note zu geben, ist wohl für jeden Schauspieler ein Traum.

Zudem wollte ich schon immer mal mit Peter, Ulf und Joshua Musik machen.


ROMEO UND JULIA wird als die größte Liebesgeschichte aller Zeiten bezeichnet. Was meint Ihr, ist es in der heutigen Zeit noch aktuell, Liebe, die bis in den Tod hält?

Hat sich die Wahrnehmung der Bezeichnung Liebe im Laufe der Jahre/Jahrhunderte wesentlich verändert?


Paul:

Ich glaube, dass man sein eigenes Verständnis der Liebe nicht universell auf alle anderen anwenden kann. Eine Liebe zwischen zwei Menschen kann ein ganzes Leben oder auch nur wenige Wochen andauern. Das Wesentliche ist, dass wir Liebe unser ganzes Leben erfahren. Ob viele Jahre andauernd oder immer mal wieder für wenige Wochen. Beide haben geliebt. Und wer sind wir zu sagen, sie hätten nicht geliebt?

Was sich wohl wesentlich verändert hat, ist die Differenzierung zwischen Liebe und Lust. So tut sich Romeo im Gespräch mit Pater Lorenzo schwer, diesem zu erklären, warum Julia anders ist als alle anderen Frauen davor. Er findet nicht die rechten Worte. Heute tun wir das natürlich, – auf alle anderen war er einfach geil. Aber Julia liebt er.


Yasmina:

Puh, was für eine schwierige Frage… Ich glaube schon, dass es möglich ist, dass zwei Menschen, die sich füreinander entscheiden, ein Leben lang zusammenbleiben können, wenn sie wollen. Genauso glaube ich aber auch, dass Menschen sich ein Leben lang entwickeln und verändern und so auch die Menschen, die einen begleiten.

Ich möchte aber gerne glauben, dass das Gefühl von Liebe über die Jahrhunderte das Gleiche geblieben ist.


Auf der Bühne wird ROMEO UND JULIA – LIEBE IST ALLES ganz klassisch, aber auch sehr modern angelegt sein. Von opulenten Kostümen aus der elisabethanischen Zeit bis hin zu modernen, sehr anspruchsvollen Songs und Choreografien wird sich alles wiederfinden. Wie erlebt Ihr die Erarbeitung Eurer Rolle? Was ist für Euch dabei die größte Herausforderung bisher?


Yasmina:

Die Proben haben ja noch nicht begonnen, daher kann ich zu den speziellen Herausforderungen noch nicht viel sagen. Momentan lerne ich Text, arbeite an den Songs, mache mir Gedanken über die Szenen, Situationen und Figuren und bin voller Vorfreude, die Rolle der Julia in Zusammenarbeit mit unserem Team zu entdecken.


Paul:

Vielleicht den emotionalen Abstand zu wahren. Wir geben Monate lang alles, um die Charaktere möglichst genau zu kennen und emotionale Tiefe zu schaffen. Das schafft eine unglaubliche Nähe, die einen besonders bei einem Stoff dieser Härte nicht kalt lässt. Und die beiden dann 8-mal die Woche zu begleiten, wie sie sich lieben, bevor alles passiert, was passieren muss, wird sicher nicht leicht.


Das Musical spielt in einer fast vergessenen Zeit und das gesprochene Wort im Musical orientiert sich an einer alten Übersetzung von Schlegel. Wie schwierig und spannend ist es für Euch, diesen Drahtseilakt zwischen der Klassik und der Moderne, die im Stück aufeinandertreffen, umzusetzen?


Paul:

Es stimmt schon, die klassische Sprache macht es einem als Schauspieler im ersten Moment schwieriger. Man muss den nackten Text und die Verse erst mal zerlegen, um überhaupt zu begreifen, was der da jetzt von mir will. Und dann auch noch alle Verse bis zur letzten Silbe genauso im Kopf behalten, wie sie dastehen.

Doch dieses genaue Auseinandersetzen mit dem Text schafft plötzlich eine unfassbare Nähe zum Charakter, die ich einfach großartig finde. Ich kenne Romeo und weiß genau, wie der tickt. Das macht einem die Arbeit dann schon leichter.


Yasmina:

Ich freue mich total darauf, diese wunderschönen Texte zu sprechen und zu erarbeiten. Das ist eine tolle Herausforderung und ein toller Kontrast zu der modernen Musik. In den Texten steckt so viel drin und ich freue mich total auf die Auseinandersetzung damit.


Es wird immer wieder von opulenten Kostümen aus der elisabethanischen Zeit und einem großen Bühnenbild gesprochen, konntet ihr diesbezüglich schon etwas sehen. Wenn Ihr schon etwas unseren Lesern dazu sagen dürft, wie gefallen Euch eure Outfits und das Bühnenbild?


Yasmina:

An meinen Kostümen wird noch fleißig gearbeitet, ich habe aber schon ein paar Zeichnungen und Entwürfe meiner Kleider sehen dürfen und bin ganz begeistert und ich glaube, mehr darf ich noch nicht verraten.


Paul:

Es wird mega


ROMEO UND JULIA – LIEBE IST ALLES stammt ja vom legendären Erfolgsduo Peter Plate und Ulf-Leo Sommer und wird hier in Berlin der Nachfolger des legendären KU`DAMM56 Musicals, was ebenfalls von den beiden stammt. Ist Eure eigene Erwartungshaltung an Euch selber da noch höher angelegt, als es sonst der Fall ist? Steht man da mehr unter Druck?


Yasmina:


Na klar! Das ist meine erste Hauptrolle, die ich spiele, also sind Aufregung und auch Angst und Ehrfurcht eh schon meine Begleiter. Und die Nachfolge zu so einem großen Erfolg wie „KU`DAMM56“ anzutreten, trägt natürlich noch zusätzlich dazu bei.

Ich habe aber großes Vertrauen in das Team und den Stoff und bin sicher, dass wir da was Tolles kreieren werden. Und wem es gefällt, dem gefällt’s und wem nicht, dem eben nicht.


Paul:

Ich versuche das alles nicht zu zerdenken. Es gibt wohl einen Grund, warum sie uns wollten und jetzt kann man eh nicht mehr tun, als jeden Tag aufzutauchen und sein Bestes zu geben.



Worauf freut ihr Euch für die kommende Zeit am meisten und was wünscht ihr Euch?


Yasmina:


Ich freue mich am meisten auf die Arbeit an den Szenen und auf meine Kolleginnen und Kollegen. Und ich wünsche mir, dass wir eine schöne gemeinsame Probenzeit haben und alle an einem Strang ziehen.


Paul

Ein Bier!☺


Ich möchte Euch beiden herzlich danken für die Zeit, die ihr mit der Beantwortung der Fragen unseren Lesern geschenkt habt. Wir freuen uns, Euch bald hier auf der Bühne des Berliner Theater des Westens sehen und vor allem hören zu dürfen. Ich wünsche Euch eine spannende und grandiose Probenzeit mit ganz viel positiven Erlebnissen und Erfahrungen.





Interview mit Yasmina Hempel und Paul Csitkovics

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