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KNAPP DANEBEN IST AUCH VORBEI Musik Komödie eine Hommage an die „Diva der falschen Töne” 


Wie wird man „die schlechteste Sängerin der Welt und hat dabei auch noch Erfolg“? Das geht nur, indem man das Singen mit äußerstem Ernst betreibt.

Sie betrieb das Singen aber nicht nur mit Ernst, sondern auch aus innerster Liebe, Überzeugung Enthusiasmus und Leidenschaft.

Florence Foster Jenkins  die selber einmal sagte:

Ich kann ohne Geld und Reichtum leben, aber nicht ohne meine geliebte Musik!






Am Samstag, den 13. Januar feierte das Stück KNAPP DANEBEN IST AUCH VORBEI des englischen Autors Peter Quilter, unter Regie von Frank-Lorenz Engel seine fulminante Premiere im Berliner Schlosspark Theater.

 

Eine Paraderolle für die Hauptdarstellerin

Schauspielerin und Musikerin Antje Rietz hat die Rolle der amerikanischen Amateursängerin im Stück mit Überzeugung und Professionalität umgesetzt. Eine Paraderolle für Antje Rietz und ganz sicher auch eine der anstrengendsten Rollen für die Künstlerin.


Leidenschaft Musical war bei der Premiere dabei und wir haben uns nach der Premiere gefragt:

Wie schwer muss es sein als professionelle Sängerin jeden Ton gekonnt und gezielt so zu versingen? Das dürfte die Hauptdarstellerin doch enorme Kraft und Konzentration kosten?

Antje Rietz hat all dies am Premierenabend mit scheinbarer Leichtigkeit bravourös und gekonnt umgesetzt, was zu berechtigten Standing Ovations im Publikum führte.


Die Rolle der Florence Foster Jenkins zu spielen und zu singen bedeutet ganz sicher eine Herausforderung an die Darstellerin selbst, aber auch an das gesamte Team.



Kann man sich doch der Situationskomik und der wirklich schrägen Töne nicht erwehren. Es ist bemerkenswert, dass alle Mitwirkenden nicht zwischenzeitlich in Lachsalven ausbrachen.




Ein Leben voller falscher Selbstwahrnehmung

Wir steigen ein in das Leben von Florence Foster Jenkins auch gerne „Madame“ genannt, als sie ihren neuen Pianisten Cosme McMoon (Peter Lewys Preston) empfängt, der wie es scheint, von ihrem zweifelhaften Gesangstalent noch nicht wirklich etwas gehört hat.

Er fügt sich der reichen Mäzenin und versucht sich ihren Unzulänglichkeiten anzupassen und ihre Dissonanzen auszugleichen. Mit geschickter Wortwahl kommentiert er ihr „Talent“. Madame ist in ihrer Selbstverherrlichung allerdings entzückt vom neuen Pianisten.

Die Künstlerin verfügte über ein unerschütterliches Selbstbewusstsein und vergleicht sich mit den großen Sängerinnen ihrer Zeit. Offene Kritik wie Gelächter, das bei ihren Konzerten oft aus dem Publikum kommt, deklariert sie als Gehässigkeit ihrer eifersüchtigen Konkurrenten. Sie wählte das Publikum für ihre wenigen ausgewählten Konzerte in persönlichen Vorgesprächen selber aus und wird so zu einem schrägen Tipp für Insider. Jeder will in den Genuss kommen auf eines ihrer seltenen Konzerte zu gelangen, um die „Diva der falschen Töne” live zu hören und zu sehen. Ein kluger Schachzug von Madame! Sie tritt immer seltener auf und so steigt die Nachfrage bei den wenigen Konzerten enorm.

 

Unterstützt wird ihre falsche Selbstwahrnehmung von ihren Weggefährten wie St. Clair Bayfield (Max Gertsch), Dorothy (Anette Daugardt) und der Haushälterin Maria (Sophie Göbel), die aber eh nur spanisch spricht und von Madame nicht verstanden wird.

Selbst als es offene, unmissverständliche Kritik hagelt und durch eine gewisse Mrs. Verindah Gedge (Nathalie Hallervorden) ein Auftrittsverbot gefordert wird, beflügelt dies die Diva nur noch mehr.


Ein Auftritt in der Carnegie Hall soll es nun werden. Bereits im Vorfeld ist das Konzert restlos ausverkauft, die Schwarzmarktpreise für das Konzert explodieren und Tausende müssen abgewiesen werden. Die Kritik nach dem Konzert ist allerdings vernichtend.

Einen Monat später stirbt Madame Jenkins an einem Herzinfarkt.

Freunde vermuteten sie sei aus Gram über die vernichtenden Kritiken gestorben.


Gelungene Premiere

Ein wirklich toller und unterhaltsamer Abend mit perfekter Besetzung.

Ein Abend der aber auch zum Nachdenken anregt:

Lohnt es sich, an seinem Lebenstraum festzuhalten? Kann wahrer Enthusiasmus und uneingeschränkte Leidenschaft über die Begrenztheit des Talents triumphieren?

Wie glücklich kann solch eine Leidenschaft machen und wie ehrlich sind die Menschen mit denen man sich dabei umgibt?


Wer einen unterhaltsamen, von Lachsalven getragenen Abend mit Hintergrund erleben möchte sollte unbedingt im Schlosspark Theater vorbeischauen und es geniessen.

 

KNAPP DANEBEN IST AUCH VORBEI ist noch bis Ende Februar allabendlich im Berliner Schlosspark Theater zu sehen und vor allem zu hören.


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