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Ines Marquardt

Ein Besuch in der Gruft


Seit November 2023 tanzen die Vampire wieder in Hamburg. Nach fünf Jahren ist das Kultmusical "Tanz der Vampire" nach Hamburg in das Stage Operettenhaus auf der Reeperbahn zurückgekehrt.


Das Musical nach dem gleichnamigen Film von Roman Polanski mit der Musik von Jim Steinman und Michael Kunze feierte 1997 seine Weltpremiere in Wien. Das Kult Musical begeistert und fasziniert nach wie vor die Fangemeinde und lockt auch immer wieder neue Besucher in die mystische

Vampirwelt.

 

Seit der Weltpremiere wurde TANZ DER VAMPIRE in vielen Ländern sowie in den USA und Japan aufgeführt.


Dem neuen Schlossherren seine Aufwartung machen

Ein guter Anlass für uns, wieder einmal in der Gruft vorbei zu schauen, zumal in Hamburg ein neuer Schlossherr sein Unwesen treibt.

 

Bei unserem Besuch am Samstagabend war das Hamburger Operettenhaus gut besetzt und die Besucher wurden bereits beim Betreten des Saales mit unheimlichen Geräuschen der Nacht begrüßt: Käuzchenschreie, Wolfsgeheule, Pferdegetrappel gaben einen guten Einstieg in das, was den Zuschauer erwarten sollte.

 

Die Geschichte dürfte bekannt sein, wer sich nicht ganz sicher ist, schaut einfach mal hier vorbei.


Ein Besuch um dem Alltag zu entfliehen

Sofort waren wir von der Musik gefangen, sind in die Dunkelheit eingetaucht und für ein paar Stunden dem Alltag entflohen.


Die gesamte Cast hat uns voll und ganz überzeugt, es war ein wunderbar harmonisches Zusammenspiel zwischen den Darstellern, ein gut aufeinander abgestimmtes Team.

 

Es ist immer wieder fantastisch zu sehen, wie die einzelnen Charaktere im Stück durch ihre jeweilige Besetzung an Einzigartigkeit gewinnen.


Ein neuer Schlossherr mit allen notwendigen Eigenschaften

 

Rob Fowler als Graf von Krolock, hat all das, was von diesem Vampirgrafen erwartet wird.

Charisma, Verlockung, Gefährlichkeit, Arroganz, ein gutes Maß an Selbstironie und eine fantastische Stimme, die sich den Situationen perfekt anpasst und nachhaltigen Eindruck hinterlässt.

Allein durch diese perfekte Mischung ist es Rob Fowler grandios gelungen, alle Facetten des Grafen zu zeigen und im Spiel brillant zu platzieren. Er ist die perfekte Darstellung eines Individuums, das durch seine Geschichte zu dem wurde, was er ist. Gefährlich, unberechenbar und nicht zu überwältigen.

Mit ihm als Darsteller hat das Stück wieder dahin zurückgefunden, wofür es so geliebt wird:

Eine perfekte mystische Traumwelt, die einen die Handlungsweise von Sarah verstehen und nachvollziehen lässt.


Einzelne Charaktere überzeugend dargebracht

 

Sarah (Kristin Backes), süße fast 18 Jahre alt, überzeugte nicht nur mit ihrer Unschuldigkeit und ihrem Hunger auf Leben, sie zeigt mit ihrer Sarah auch den jugendlichen Übermut und das sich vom Mädchen zur Frau verändernde dieses Charakters. Kristin Backes überzeugte nicht nur mit ihrem Schauspiel, sondern auch gesanglich auf ganz hohem Niveau.

 

Wirklich Spaß hatten wir mit Professor Abronsius (Lorenzo Di Girolamo). Sein Professor, wortgewand, trottelig und unbelehrbar, wundervoll, ihn auf seinem Abenteuer in der Welt der Vampire zu begleiten.

 

Sehr überrascht hat uns Oleg Krasovitskii als Chagal, kennen wir ihn doch schon länger in der Rolle des besorgten Vaters und ehebrüchigen Wirtshausbesitzers. Wir möchten sagen, Oleg Krasovitskii ist nun voll und ganz in seiner Rolle angekommen. Er beherrscht eine wunderbare Situationskomik in seiner Interpretation, z. B. seine Flirterei mit Magda, der Magd bei dem Song „Wahrheit“ macht den Charakter Chagalls erkennbar und es ist ein wirklicher Spaß ihm dabei zu zusehen.

 



Im Ensemble hat uns der Black Vampir sehr beeindruckt. Seine tänzerischen und akrobatischen Darbietungen bei „Nightmare“ waren außergewöhnlich und anders. Ein absolutes Highlight dieser Szene.




Diese Cast und dieses Stück entfachen eine unstillbare Gier

 

Unser Besuch bei den Vampiren, und es war wahrlich nicht der erste in den vielen Jahren, in denen das Stück bereits begeistert, war erfrischend und hat wieder richtig Lust auf weitere Ausflüge nach Transsilvanien gemacht. Die Darsteller, der Hauptcharaktere und das gesamte Ensemble bringen sich mit unglaublicher Spielfreude in die Story ein, sodass es selbst für eingefleischte Tanz der Vampire Fans Neues zu entdecken gibt. Ist es eine Geste hier oder eine Handlung dort, es macht einfach nur Spaß.



 Wir haben in Hamburg einen Gruft Besuch erlebt, der uns bewiesen hat, „Diese Liebe endet nie“ und dieses Musical hat noch lange nicht ausgespielt. So wie wir es erleben durften, bleibt zu hoffen, dass, wenn sich im Herbst die Hamburger Gruft schließt, ein Umzug in eine andere, bereits erprobte Vampirgruft in Deutschland ansteht, vielleicht mal wieder in ein Theater mit Schlosscharakter, um diese unstillbare Gier nach TANZ DER VAMPIRE zu stillen.


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